Osterhofener Unternehmer zu Gast bei Müsli-Spezialist in Passau.

Getreu dem Motto „Von den Besten lernen und auch mal über den eigenen Tellerrand schauen“ organisiert das Stadtmarketing Osterhofen seit 2018 immer im Frühjahr die Besichtigung eines erfolgreichen Betriebes in der Region. Nach dem Modehaus Garhammer im letzten Jahr, machte sich nun über ein Dutzend OHO-Mitglieder auf den Weg in den Nachbarlandkreis Passau, wo man am frühen Morgen bereits herzlich von Christian Greisser von mymuesli empfangen und nach einer ausführlichen Informationsrunde von ihm und Kollege Lasse Harder durch die Manufaktur geführt wurde.

Dass sich mymuesli im Laufe seines über 10 Jährigen Bestehens einen Namen gemacht hat und nicht nur bei Müsli-Fans begehrt ist, zeigt sich darin, wie viele Anfragen das Unternehmen nahezu wöchentlich für Betriebsführungen erhält. Dies führe dazu, dass, so Greisser, leider ausgesiebt werden müsse, um die betrieblichen Abläufe zu gewährleisten.

Nach mehr oder weniger zufälliger Ideenfindung mit anschließender Unternehmensgründung der damaligen Studenten Max Wittrock, Phillip Kraiss und Hubertus Bessau im Jahr 2007, hat sich das Passauer Start-Up mit stetem Wachstum zu einem Verkaufsschlager entwickelt, online genauso wie offline. Mittlerweile sind am Hauptstandort Passau und Umgebung knapp 200 Mitarbeiter beschäftigt, was das junge Unternehmen zu einem wichtigen Arbeitgeber der Kreisstadt macht. Deutschland- und europaweit sind für mymuesli gut 800  Mitarbeiter in über 30 Läden sowie in einer großen Abteilung für Marketing und Produktentwicklung in Berlin tätig.

Für Start-Ups wohl charakteristisch, zeichnet sich mymuesli durch eine hohe Mitarbeiterfreundlichkeit in Form von flexiblen Arbeitszeitmodellen und flachen Hierarchien auf Du und Du, bis hin zu kostenlosen Massagen für gestresste Mitarbeiterrücken, aus. Doch die Zeichen der Zeit, wie Digitalisierung, Klimaschutz, Umweltbewusstsein, etc. machen auch vor einem erfolgsverwöhnten Betrieb wie mymuesli nicht Halt. So erachtet man es laut Greisser als Dauer-Aufgabe, Trends zu beobachten und diese in Form von modernen Müsli- und Porridge-Sorten aufzunehmen.

Dass der Müsli-Riese nahezu keine Risiken scheut und äußerst experimentierfreudig ist, zeigt sich insbesondere in der Vielzahl an Zusatz- und Ergänzungsprodukten, die mymuesli auf den Markt geworfen hat und z.T. noch immer selbst vertreibt. Der Tree of Tea wird genau wie die verschiedenen Müslis in der hauseigenen Manufaktur zusammengemischt und abgefüllt, Bio versteht sich. Mymuesli legt großen Wert auf Qualität und Nachhaltigkeit, schöpft die Schokolade für die Müsli-Mischungen selbst und achtet darauf, alle Zutaten und Verpackungsmaterialien aus dem süddeutschen bzw. österreichischen Raum zu beziehen. Die fünf Produktions- bzw. Abfüllmaschinen in der Manufaktur in der Sailerwöhr laufen gerade jetzt zur Osterzeit im 3-Schicht-Betrieb, wenn auch nicht gänzlich vollautomatisch. Individuell im online-shop zusammengestellte Müslis fahren auf dem Förderband der längsten und beeindruckendsten Maschine an 80 Zutatenbehältern vorbei, ehe sie direkt in der Manufaktur in Passau, aber auch einem großen Gebäude außerhalb für den Versand verpackt werden. Die charakteristischen Müsli-Dosen werden gerade umgestellt, auf weniger Alu- und Plastikanteile. Das alles macht letztendlich den Preis, den der umdenkende Kunde von heute gerne bereit ist zu zahlen. Schließlich sei mymuesli auch nicht nur ein Müsli, sondern eine Marke, die die Müsli-Gründer mit ihrem Team bestens zu vermarkten wissen.

Kein Wunder, dass die teilnehmenden OHO-Mitglieder allesamt begeistert von der Ehrlichkeit und Offenheit waren, mit der die Firmenerfolgsgeschichte übermittelt wurde. In lockerer Start-Up-Manier wurden sowohl Teile der Verwaltung, als auch die Manufaktur und die Hochlager besichtigt, sodass man erst nach über zwei Stunden, dafür aber umso beeindruckter den Rückweg nach Osterhofen antrat; nicht zuletzt um etliche Müsli-Probierbecher schwerer.